Linie 31 und Rahmenbedingungen

Die Entscheidung die o.g. Linie einzuschränken ist bei isolierter Betrachtungsweise richtig und logisch. Es ist aber auch nur eine Lösung. Die Argumente dafür sind nachvollziehbar:

  • kein Parallel-Verkehr zur DB
  • Reduzierung des Defizits, welches die Bürger, die bei der WVV Strom, Gas und Wasser kaufen, tragen
  • Erhalt der Versorgung für die Bewohner im Reichenberger Grund
  • Erhalt der strategisch gut gewählten neuen Haltestelle „Am Langenbach“ mit Einkaufsmöglichkeiten bei den Märkten

Aber nicht akzeptabel. Die Äußerungen in den Medien zeigen deutlich, dass diese Regelung als unbefriedigend betrachtet wird. Ursache ist die von der IWS seit Jahren angemahnte fehlenden Abstimmung aller Träger des ÖPNV. Es geht um ein umfassendes Konzept welches die IWS immer wieder fordert.

Wir haben in unseren Unterlagen gesucht und Belege über mindestens zehn Jahre an Arbeit gefunden. Immer wieder waren IWS-Mitglieder an der vordersten Front um langfristige brauchbare Lösungen für diesen speziellen Fall Heidingsfeld und Reichenberg zu finden.

Der Haltepunkt ist nun nach vielfachen Ankündigungen eröffnet worden. Aber ohne das Zusammenspiel mit den weiteren Haltepunkten Moos, Heidingsfeld West kann dieser seine volle Wirkung nicht entfalten.

Beim Bus der Linie 31 könnten Zubringerfunktionen übernommen werden, für Lindflur und Üngershausen zum Beispiel. Oder die ehemals angedachte Weiterführung über Kist mit Einfädelung in Höchberg. Denken Sie hier an die Vorschläge der vergangenen Jahre.

Hinderlich sind die fehlenden Abstimmungen zwischen den Verkehrsträgern. Man kann den Eindruck gewinnen, dass es da Reibungsverluste zwischen kleinen Konzessionären, APG und WSB gibt.

Eine große Lösung würde es ermöglichen, dass die Bürger aus dem Landkreis mit den dort ausgedünnten Einkaufsmöglichkeiten die Angebote in Heidingsfeld nutzen können. Dies wäre wichtig für die heimische Geschäftswelt und im Sinne der Regionalbewegung. Das Geld bleibt im regionalen Kreislauf.

Zum Haltepunkt Wü-Heidingsfeld West an der Heriede:

  • er wäre auf einer geraden Strecke
  • ohne großen technischen und finanziellen Aufwand barrierefrei anzulegen
  • Verknüpfung mit den Linien 3 und 5
  • Erreichbarkeit der Einkaufsmärkte
  • gut von der Lehmgrubensiedlung erreichbar
  • gut zu erreichen vom Schattberg bis Katzenberg und vom Heigelsbach

Zum Haltepunkt Wü-Heidingsfeld Ost am ehemaligen Ostbahnhof:

  • Schienen vorhanden – entweder mit Aufgang in der Mitte oder man läßt die Außengleise zum Aussteigen nutzen
  • Der Ortskern von Heidingsfeld wird ideal bedient
  • Erreichbarkeit von Katzenberg und Kirchberg ist optimal
  • Man kann mit dieser Haltestelle eine Verteilung der Fahrgastströme erreichen – es muss nicht alles über den Hauptbahnhof verteilt werden
  • Der Würzburger Süden bis zum Sanderring ist besser erreichbar
  • Die Käufer und Berufspendler vom Landkreis nach Heidingsfeld müssen keine langen Fahrten mehr in Kauf nehmen

Unsere Forderungen:

  • Zusammenspiel aller Beteiligten, Landrat Nuß sei hier positiv erwähnt für die von ihm forcierten Vorstellungen. Diese guten Ansätze sollten verstärkt werden
  • Notwendigkeit für die Anstellung eines Verkehrsplaners, der in der Hierarchie ziemlich weit oben angesiedelt sein muss
  • Ernsthafte Anstrengungen der Stadt Würzburg. Hier sei Stadtrat Udo Feldinger gelobt der sich des Problems bewusst ist und immer wieder Vorstöße in die richtige Richtung unternimmt

Die Hürden für die Haltepunkte Heidingsfeld Ost und West sollten durch guten Willen aller Beteiligten beseitigt werden. Hier ist der politische Wille gefragt und notwendig. Bessere Lösungen sind möglich, wenn alle mitspielen und zwar als Team. Die Bemühungen der IWS in der Vergangenheit mit Bürgern, Organisationen und Vereinen, die positiv mitgearbeitet haben, dürfen nicht umsonst gewesen sein. Die IWS hat schon seit über zehn Jahren hier konsequent ein zukunftsfähiges Konzept vorgeschlagen und verfolgt.

Was uns verwundert ist allerdings auch, dass die Einschränkungen der Linie 31 vor rund sechs Monaten mit den Betroffenen besprochen wurden und nun Aufregung und Empörung herrscht. Erinnern Sie sich: Schon vor drei Jahren stand die ganze Linie 31 auf dem Prüfstand. Schon damals war die IWS dezidiert gegen die Abschaffung und für eine sinnvolle Weiterentwicklung im Rahmen der oben angeführten Varianten.

Thema Aufsichtsrat:

Wie schon von einigen Parteien gefordert sollten hier auch Sitze für Bürger sein, die kaufmännisches und fachliches Wissen mit einbringen. Es kann nicht sein, dass Aufsichtsräte Kurse besuchen müssen um ihren Job zu machen. Die großen Fehlleistungen der Vergangenheit und die juristischen Plänkeleien sind Zeichen genug um neue Lösungen anzumahnen. Bei den z. Z. laufenden Klagen wird nur noch gutes Geld dem schlechten hinterher geworfen. Eine direkte Bürgerbeteiligung könnte auch solche Fehlentscheidungen vermeiden. Auch hier ist die IWS schon lange ein Vorreiter. In den 1991 veröffentlichten News stellte die IWS eine Übersicht Ihrer Forderungen rund um den ÖPNV vor und begründete umfassend den Sinn für eine Beteiligung der Nutzer und Ehrenamtlichen in den Aussichtsorganen der am ÖPNV Beteiligten.

 

This entry was posted in Aktuelles. Bookmark the permalink.

Comments are closed.