Fachexkursion Ulm 18.07.2008

Die IWS führte am 18.07.2008 ihre traditionelle jährliche Fachexkursion in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geographie der Universität Würzburg durch. Das Ziel war diesmal Ulm. Die wissenschaftliche Reiseleitung hatte Herr Dr. Konrad Schliephake (Institut für Geographie der Universität Würzburg). Im Blickpunkt der Exkursion stand besonders die Vorstellung der Ausbauprojekte der Ulmer Straßenbahn mit der seit August 2007 in Bau befindlichen Verlängerung nach Böfingen (Linie 1) und verschiedenen Netzoptimierungen.

Bereits bei der Anreise im Zug erhielten alle Exkursionsteilnehmer von Herrn Dr. Schliephake zur Einführung schriftliche Informationen über die geschichtliche Entwicklung der Region Ulm, des dortigen öffentlichen Personennahverkehrs und natürlich auch zum aktuellen Bauprojekt, der Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 nach Böfingen.

Unser erster Programmpunkt war die Vorstellung des Betriebs SWU (Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH) durch Herrn Wortmann, dem technischen Geschäftsführer der SWU Verkehr und Herrn Balke. Ergänzend zur Vorstellung der Verkehrsplanung bei der SWU Verkehrs GmbH wurden die Aufgaben von Verkehrsplanung und Verkehrsmodellen näher beleuchtet. Anschließend stellten unsere Gastgeber die Streckenerweiterung der Linie 1 nach Böfingen vor, durch die das Schienenstreckennetz Ulms von 5,5 km auf 10 km fast verdoppelt wird.
Überrascht waren viele Teilnehmer über mehrere Parallelen in Ulm und Würzburg. So beinhaltet die aktuelle Streckenerweiterung der Straßenbahn eine Steigungsstrecke, die der des Heuchelhofs ähnelt. Wesentlicher war für uns, dass einige der derzeit in Ulm im Hinblick auf einen Ausbau des Straßenbahnnetzes untersuchten Steckenkorridore auffallende Ähnlichkeiten mit der aktuell in Würzburg untersuchten neuen Straßenbahnlinie Frauenland – Universität (– Leighton Barracks), auch bekannt unter dem Projektnamen „Linie 6“, aufweisen. So entspricht das derzeitige Verkehrsaufkommen im Ulmer Korridor Wissenschaftsstadt – Kuhberg, wo unter anderem mehrere überregionale Schulzentren angesiedelt sind, recht genau dem im Bereich Frauenland: Die Busfolge liegt hier wie dort, alle im betreffenden Bereich verkehrenden Linien zusammengenommen, in der Hauptverkehrszeit bei etwa 2 Minuten. Zudem wird in Ulm ebenfalls die Erschließung eines Konversionsgeländes mit der Straßenbahn untersucht (Korridor Wissenschaftsstadt – Neu-Ulm/Ludwigsfeld).
Unsere Gastgeber sind jedenfalls zuversichtlich, dass der Straßenbahnbetrieb bald weiter vergrößert werden kann.

Anschließend besichtigten wir die aktuell im Bau befindliche Streckenverlängerung der Linie 1 nach Böfingen. Mit einem historischen Bus der SWU erkundeten wir die insgesamt 4,7 km lange Neubaustrecke, deren Besonderheiten Herr Wortmann ausführlich erläuterte. Näheres hierzu finden Sie in unserer Galerie zur Exkursion.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in die Ulmer Innenstadt verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern Herrn Wortmann und Herrn Balke, die uns vorbildlich informiert und betreut haben. Im anschließenden kulturellen Teil folgte unter anderem die Besichtigung des Ulmer Münsters. Die Heimreise führte uns über Stuttgart, wo Herr Dr. Schliephake die Wartezeit auf den Anschlusszug für einige Erläuterungen zum geplanten Großprojekt „Stuttgart 21“ direkt vor Ort nutzte.

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