Nahverkehr

Nahverkehr in Würzburg

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Nahverkehr in Würzburg
Allgemeine Informationen
Verkehrsverbund Verkehrsverbund Mainfranken (VVM)
Einwohner im Verkehrsverbund 288.700 (Stand: Juni 2005)
Fläche des Verkehrsverbundes 1.055 km²
Straßenbahnverkehr
Anzahl der Linien 5
Nutzwagenkilometer 1.604.000 km
Beförderte Personen 23.174.000
Anzahl der Fahrzeuge 41
Omnibusverkehr
Anzahl der Linien 27 Stadtbuslinien
25 Regionalbuslinien
Nutzwagenkilometer 4.899.000 km (Stadtbus)
Beförderte Personen 18.559.000 (Stadtbus)
Eisenbahnverkehr
Anzahl der Linien 5 RegionalExpress-Linien
4 RegionalBahn-Linien
Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2005
Quelle: Offizielle Homepage der Würzburger Straßenbahn Gmb

Der Nahverkehr in Würzburg (knapp 130.000 Einwohner) besteht aus RegionalExpress- und RegionalBahn-Zügen der Deutschen Bahn AG sowie den innerstädtischen Verkehrsmitteln Straßenbahn und Stadtbus, die von den hier ansässigen für den öffentlichen Nahverkehr zuständigen Tochtergesellschaften der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH erbracht werden.

Verkehrsverbund [Bearbeiten]

Hauptartikel: Verkehrsverbund Mainfranken

Die Stadt und den Landkreis Würzburg umfasst der am 1. August 2004 gegründete Verkehrsverbund Mainfranken (VVM), der den gesamten Landkreis von Wüstenzell und Böttigheim im Westen bis Neusetz, Schnepfenbach und Brück im Osten und von Gramschatz und Wipfeld im Norden bis Tauberrettersheim im Süden umfasst. In diesem Gebiet können alle Verkehrsmittel mit einem Fahrschein zu den einheitlichen Preisen des VVM genutzt werden, auch das Bayern-Ticket der Deutschen Bahn wird anerkannt, nicht jedoch das Schöne-Wochenende-Ticket. Mit der Gründung des neuen Verbundes wurde gleichzeitig der bis dahin geltende Ringzonentarif des ehemaligen Würzburger Tarifverbundes (WTV) abgelöst und das Gebiet in sogenannte Waben eingeteilt. Mittelpunkt des neuen Systems ist die Großwabe 100, die das Stadtgebiet von Würzburg sowie die beiden Vorortgemeinden Höchberg und Gerbrunn umfasst.

Eine Erweiterung des Verkehrsverbunds auf die umliegenden bayrischen Landkreise Kitzingen, Schweinfurt und Main-Spessart, die ebenfalls teilweise bereits einen Wabentarif eingeführt haben, wird seit der Gründung des Verkehrsverbundes angestrebt. Ein erster Schritt gelang im Herbst 2006. Seitdem können ÖPNV-Nutzer aus dem Landkreis Kitzingen mit ihrem Fahrschein die öffentlichen Verkehrsmittel in Würzburg ebenfalls benutzen. Im Gegenzug genießen Fahrscheine aus Würzburg jedoch keine Gültigkeit in Kitzingen.

Auf baden-württembergischer Seite schließt seit 2003 der Verkehrsverbund Rhein-Neckar an, der im Westen bis Mannheim und Heidelberg und länderübergreifend weiter bis in die Pfalz reicht.{mospagebreak}

Straßenbahnverkehr [Bearbeiten]

Die Straßenbahn – in Würzburg umgangssprachlich meist „Straba“ genannt – bildet das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Würzburg. Das 19,7 Kilometer lange Streckennetz umfasst fünf Linien mit einer Gesamtlänge von 42 Kilometern, wobei bis auf den Abschnitt Madrider Ring – Rottenbauer alle Streckenabschnitte von mindestens zwei Linien befahren werden. Alle Strecken sind mit 750 Volt Gleichstrom elektrifiziert und – mit Ausnahme des Abschnitts im Stadtteil Heidingsfeld, der aber ohnehin nicht mehr im planmäßigen Betrieb befahren wird – zweigleisig ausgebaut. Durch eine Vorrangschaltung haben die Bahnen auch an Ampeln und Kreuzungen durchgehend freie Fahrt. Jährlich befördert die Würzburger Straßenbahn etwa 23 Millionen Fahrgäste. [1]

Hervorhebenswert ist der Streckenabschnitt Heriedenweg – Berner Straße, der mit einer Steigung von 9,1 Prozent zu den steilsten Straßenbahnstrecken Deutschlands zählt. Die Streckenabschnitte Ulmer Hof – Wörthstraße und Löwenbrücke – Dallenbergbad hingegen unterstreichen mit ihren in Rasen eingebetteten Gleisen die Umweltfreundlichkeit der Straßenbahn und verringen zugleich die Schallemission. Doch es gibt auch Schattenseiten, wie den unansehnliche Bahnhofsvorplatz mit seinen drei provisorischen Haltestellen.{mospagebreak}

Liniennetz [Bearbeiten]

Über folgende fünf Linien verfügt die Würzburger Straßenbahn GmbH (Stand: Januar 2007) :

Linie Streckenverlauf Fahrtzeit Entfernung
1 Grombühl Uni-Kliniken – Hauptbahnhof – Juliuspromenade – Stadtmitte – Sanderring – Sanderau 20 min. 10,4 km
2 Hauptbahnhof – Juliuspromenade – Wörthstraße – Zellerau 14 min. 8,0 km
3 Hauptbahnhof – Juliuspromenade – Stadtmitte – Sanderring – Steinbachtal – Reuterstraße – Heuchelhof 27 min. 19,3 km
4 Sanderau – Sanderring – Stadtmitte – Wörthstraße – Zellerau 23 min. 12,6 km
5 Grombühl Uni-Kliniken – Hauptbahnhof – Juliuspromenade – Stadtmitte – Sanderring – Steinbachtal – Reuterstraße – Heuchelhof – Rottenbauer 39 min. 26,2 km

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Stammstrecke [Bearbeiten]

Die Stammstrecke des Würzburger Straßenbahnnetzes ist der Abschnitt Hauptbahnhof – Sanderring, der von allen Linien – zumindest teilweise – befahren wird. Er beginnt am Hauptbahnhof und führt dann über die Haltestellen Juliuspromenade, Dom, Rathaus und Neubaustraße zur Umsteigestation Sanderring, durchquert also die gesamte Altstadt. Da die Strecke größtenteils durch Fußgängerzonen führt, sind die Gleise durchgehend als Rillenschienen in das Pflaster eingelassen. Auf der Fahrt durch die Altstadt bekommt man eine Vielzahl von Würzburger Sehenswürdigkeiten zu Gesicht, wie das Juliusspital, den Marktplatz mit Falkenhaus und Marienkapelle, das Neumünster und den Dom St. Kilian sowie das Rathaus am Grafeneckart.

Bei der Umgestaltung der Juliuspromenade, die im März 1998 begann, wurden die bis dahin bedienten Haltestellen Barbarossaplatz und Dominikanerplatz zu einer zentralen Umsteigehaltestelle Juliuspromenade mit mehreren Bahnsteigabschnitten für die verschiedenen Linien zusammengefasst. Großer Wert wurde auf die behindertengerechte Ausstattung gelegt, dank der es nun möglich ist, nahezu ebenerdig in die niederflurigen Straßenbahnzüge einzusteigen.

Im Herbst 2006 machte ein Würzburger Stadtrat den Vorschlag, im Rahmen der geplanten Errichtung des Einkaufszentrums „Würzburg Arcaden“ am Hauptbahnhof, eine kostenlose City-Tram einzuführen, d.h. auf dem Stammstreckenabschnitt kein Fahrgeld mehr zu verlangen. Der Vorschlag wurde im Stadtrat mit knapper Mehrheit abgelehnt, abgesehen davon wurde das umstrittene Arcaden-Projekt im Dezember 2006 im Rahmen eines Bürgentscheids abgelehnt.{mospagebreak}

Streckenast Zellerau [Bearbeiten]

Der Streckenast in den Stadtteil Zellerau zweigt in der Juliuspromenade von der Stammstrecke ab und gelangt – bereits auf eigener Fahrbahntrasse – über die Haltestelle Ulmer Hof an das Mainufer, wo ein Rasengleisabschnitt beginnt, den die Straßenbahn bis zur Haltetstelle Wörthstraße befährt. Zwischen den Haltestellen Congress Centrum und Talavera überquert die Strecke den Main über die Friedensbrücke, die seit ihrem Ausbau Ende der neunziger Jahre zwei getrennte Trassen für den Auto- und Straßenbahnverkehr vorhält. Mit Erreichen der Haltestelle Wörthstraße beigt die Strecke in die Frankfurter Straße ein, die sie bis zu ihrem Endpunkt befährt. Bis zur Haltestelle Hartmannstraße fahren die Züge teilweise noch im Mischverkehr mit Autos, dann beginnt jedoch die eigene Trasse in der Mitte der Frankfurter Straße. Beim Stadtbahnausbau in der Zellerau wurde die ehemals vierspurige Frankfurter Straße schlichtweg auf zwei Spuren reduziert. Nach den Stationen Schorkstraße und Sieboldmuseum erreicht die Strecke ihren Wendepunkt an der Haltestelle Mainaustraße, wo Umsteigemöglichkeiten zur Linie 22 Richtung Zell (Main) bestehen. Reste der früheren Weiterführung der Straßenbahnstrecke nach Oberzell sind hier noch erkennbar.{mospagebreak}

Streckenast Grombühl [Bearbeiten]

Der Streckenast nach Grombühl ist der einzige, der sich nördlich der Innenstadt befindet. Er beginnt am Hauptbahnhof, führt zunächst in Parallellage zum Haugerring und überquert auf der Grombühlbrücke die Ostausfahrt des Hauptbahnhofes. Die Züge verkehren nach Verlassen der Grombühlbrücke zunächst durch die Petrinistraße und bedienen die Haltestellen Wagnerplatz, Felix-Fechenbach-Haus, Senefelderstraße. Nach der Haltestelle Uni-Klinikum Bereich D wendet sich die Strecke um 180 Grad und führt in der etwas nördlich gelegenen Robert-Koch- bzw. Matterstockstraße zurück. An der Haltestelle Pestalozzistraße / Uni-Klinikum Bereich A legen die Straßenbahnen jeweils eine längere Pause ein, da hier unter anderem auch Umsteigemöglichkeiten zu den Buslinien 13 und 24 bestehen. Nach der Haltestelle Josefskirche führt die Strecke wieder zur Grombühlbrücke.{mospagebreak}

Streckenast Sanderau [Bearbeiten]

Die Sanderauer Strecke beginnt an der Umsteigehaltestelle Sanderring und führt zunächst auf eigener Fahrbahn durch die Virchowstraße zur Haltestelle Ehehaltenhaus. Ab hier biegt die Straßenbahn in die Friedrich-Spee-Straße ein und fährt wegen Platzmangels auf Rillenschienen, die in den Fahrbahnboden eingelassen sind. Da der überregionale Autoverkehr jedoch durch die parallel liegende Randersackerer Straße führt, fährt hauptsächlich nur der Anliegerverkehr im Mischbetrieb mit der Straßenbahn. An der Haltestelle Fechenbachstraße befindet sich einer der beiden Betriebshöfe der Würzburger Straßenbahn. An der Endhaltestelle Königsberger Straße befindet sich schließlich die Wendeschleife. Umsteigemöglichkeiten bestehen hier zur Linie 34.{mospagebreak}

Streckenast Heidingsfeld [Bearbeiten]

Der Heidingsfelder Streckenast beginnt ebenfalls am Sanderring, überquert jedoch unmittelbar danach den Main über die Ludwigsbrücke (im Volksmund Löwenbrücke), die im Gegensatz zur Friedensbrücke keine separaten Straßenbahngleise besitzt. Zwischen den Haltestellen Löwenbrücke und Ruderzentrum (ehem. Haus des Sports) beginnt ein parallel zur Mergentheimer Straße verlaufender Rasengleisabschnitt, der über die Haltestellen Judenbühlweg und Steinbachtal zur Haltestelle Dallenbergbad führt. Ab hier liegen die Gleise in der Fahrbahnmitte und sind als konventionelle Eisenbahngleise ausgeführt. Nach der Haltestelle Andreas-Grieser-Straße folgt die dreigleisige Umsteigestation Reuterstraße, wo auch die Buslinien 16, 31, 33 und 34 halten. Die Fortführung der Straßenbahnstrecke in die Heidingsfelder Innenstadt wurde im Juni 2001 stillgelegt.{mospagebreak}

Streckenast Heuchelhof – Rottenbauer [Bearbeiten]

Der Streckenast in die Stadtteile Heuchelhof und Rottenbauer ist der historisch jüngste im gesamten Streckennetz. 1989 wurde er bis zum Heuchelhof in Betrieb genommen und 1996 nach Rottenbauer verlängert. Er beginnt an der Reuterstraße zunächst als Rasengleis, wechselt dann jedoch wieder in die Eisenbahnbauweise. Nach den Haltestellen Klingenstraße und Heriedenweg beginnt der 9,1 Prozent steile Strecke auf den Heuchelhofberg, an dessen Ende der gleichnamige Stadtteil beginnt. Die Haltestellen Berner Straße, Straßburger Ring, Wiener Ring und Madrider Ring sind wie alle Straßen in diesem Stadtteil nach europäischen Städten benannt. Am Prager Ring zweigt die kurze Strecke zur Endhaltestelle der Linie 3 am Athener Ring ab, die Strecke nach Rottenbauer führt, zunächst in einem Einschnitt, dann in Parallellage zur Stauffenbergstraße weiter durch das Gewerbegebiet, am zweiten Betriebshof der WSB vorbei, nach Rottenbauer, wo die Linie 5 ihre Wendeschleife erreicht.{mospagebreak}

Ausbau zur Stadtbahn [Bearbeiten]

In den neunziger Jahren wurde die klassische Würzburger Straßenbahn Schritt für Schritt zu einem modernen Verkehrssystem ausgebaut. Neben der Beschaffung neuartiger Niederflurfahrzeuge beinhaltete dies auch die Modernisierung der Gleistrassen und des Fahrwegs. Dem Grundsatz des neu aufkommenden Stadtbahn-Trends folgend wurden auch in Würzburg die Strecken beseitigt, wo Straßenbahnzüge und Autos sich eine Spur teilten, und stattdessen – wenn platztechnisch möglich – ein gesonderter Gleiskorpus geschaffen. Man erhoffte sich von diesen sehr kostenintensiven Baumaßnahmen eine Beschleunigung der Fahrtgeschwindigkeit und eine Steigerung der Fahrgastzahlen. Durch die Einbettung der Schienen in Rasenflächen konnte zudem das Stadtbild an einigen Stellen verschönert und die Straßenbahnstrecken besser in bestehende Grünbereiche eingegliedert werden. Heute sind bis auf den Innenstadtabschnitt und einen Teil des Streckenastes in den Stadtteil Sanderau alle Strecken weitgehend auf „Stadtbahnstandard“. Ein weiterer Bestandteil war die behindertengerechte Ausstattung der Haltestellen. Da die neuen Straßenbahnfahrzeuge mit ihren niederflurigen Einstiegen bereits gute Voraussetzungen für gehbehinderte Fahrgäste bieten, sollte durch die Anhebung der Bahnsteigkanten eine komplette Barrierefreiheit möglich werden.{mospagebreak}

Fahrplanangebot [Bearbeiten]

Alle Linien verkehren unter der Woche und samstags im 15-Minuten-Takt, wobei sich bis auf den Abschnitt Madrider Ring – Rottenbauer durch Überlagerungen von mindestens zwei Linien vielerorts ein annähernder 7,5-Minuten-Takt ergibt, im Innenstadtabschnitt Juliuspromenade – Sanderring verkehren sogar vier Linien parallel. Trotzdem entsteht dort kein dichteres Fahrplanangebot, da am Hauptbahnhof generell zwei Linien gleichzeitig abfahren. Dieser Umstand, der bereits häufig von Fahrgästen kritisiert wurde, ist laut WSB notwendig, um auf den Außenästen den 7,5-Minuten-Takt zu gewährleisten. Außerdem würde eine Änderung dieser bisherigen Regelung zu signaltechnischen Problemen führen, da die Straßenbahn unmittelbar nach Verlassen der Haltestelle Hauptbahnhof West den Röntgenring kreuzt.

In den Morgen- und Abendstunden, sowie sonn- und feiertags werden die Linien 1, 2 und 3 eingestellt und die Bedienung ausschließlich von den Linien 4 und 5 wahrgenommen, die beide im 20-Minuten-Takt (am Sonntagmorgen alle 30 Minuten) verkehren, wobei sie wegen des Sammelanschlusses an der Juliuspromenade auf der gemeinsamen Stammstrecke im Abstand von 3 Minuten hintereinander fahren. Um den Anschluss der Zellerau und der Sanderau an den Hauptbahnhof herzustellen, befährt die Linie 4 zu diesen Schwachlastzeiten die Schleife Juliuspromenade – Hauptbahnhof – Juliuspromenade, die ansonsten durch die direkte Durchbindung zwischen den Haltestellen Dom und Ulmer Hof umgangen wird.{mospagebreak}

Schnellbahnlinien [Bearbeiten]

Im morgendlichen Berufs- und Schülerverkehr ergänzen zwei Schnellbahnlinien (504 und 505) das Angebot. Sie verkehren von Rottenbauer zum Hauptbahnhof bzw. in die Zellerau und halten zwischen der Berner Straße und dem Sanderring nur an der Umsteigestation Reuterstraßn. Wegen des großen Andrangs wurden nach der Auslieferung der neuen GT-N-Triebzüge die Schnellbahnlinien zunächst in Doppeltraktion gefahren. Mittlerweile wird von dieser Möglichkeit allerdings im Planverkehr kein Gebrauch mehr gemacht.{mospagebreak}

Fahrzeuge [Bearbeiten]

Der Fuhrpark besteht gegenwärtig aus vierzig Straßenbahnfahrzeugen, die im Fahrgastbetrieb zum Einsatz kommen und folgenden drei Fahrzeugtypen zuzuordnen sind:

  • sechs dreiteilige GTW-D8 (Fahrzeugnummern 236, 238, 243 bis 246)
  • 14 dreiteilige GT-E (Fahrzeugnummern 201 bis 214)
  • zwanzig fünfteilige GT-N (Fahrzeugnummern 250 bis 269)

Alle Fahrzeuggattungen besitzen die übliche Spurweite von 1000 mm und sind für den Betrieb unter 750 Volt Gleichstrom-Oberleitungen ausgelegt. Aufgrund der vorhandenen Wendeschleifen sind alle Züge Einrichtungsfahrzeuge.

Die sechs Fahrzeuge des Typs GTW-D8 stammen aus den Jahren 1968 bis 1975 und sind somit die ältesten noch im Betrieb stehenden Straßenbahnen in Würzburg. Sie werden lediglich im morgendlichen Berufsverkehr zur Kapazitätserweiterung eingesetzt. Aufgrund ihrer schwachen Leistung sind sie für den Verkehr auf dem Steilstreckenabschnitt Richtung Heuchelhof nicht geeignet und kommen deshalb ausschließlich auf den Tallinien zum Einsatz.

Die insgesamt 14 GT-E-Fahrzeuge wurden in den Jahren 1988 und 1989 zur Inbetriebnahme der neuen Linie 5 zum Heuchelhof beschafft. Als Novum verfügen die knapp 33 Meter langen Züge als erste ihrer Art über ein Niederflurabteil, das von ausreichend hohen Bahnsteigen aus barrierefrei erreichbar. Für die Befahrung der Steilstrecke war außerdem erstmals ein Allachsantrieb notwendig. Der Auftrag für die Fertigung der Züge ging an die Firmen Linke-Hofmann-Busch (wagenbaulicher Teil) und Siemens (elektrischer Teil).

Für die Erweiterung der Linie 5 nach Rottenbauer sowie die Ablösung der aus Hagen übernommenen Sechsachser wurden ab 1996 zwanzig fünfteilige Neufahrzeuge des Typs GT-N beschafft. Sie verfügen wie ihre Vorgängerbaureihe über einen Allachsantrieb und recht kantige Formen des Wagenkastens. Nach den positiven Erfahrungen mit dem Niederflurabteil wurde nun ein komplett niederfluriges Fahrzeug gefordert. Die Fertigung oblag wiederum dem Konsortium aus Linke-Hofmann-Busch und Siemens. Die GT-N-Züge sind die momentan modernsten Straßenbahnen auf den Würzburger Gleisen, und aufgrund der schlechten Haushaltslage ist eine Neubeschaffung auf absehbare Zeit nicht geplant.

Neben den für den planmäßigen Betrieb benötigten Zügen verfügt die Würzburger Straßenbahn noch über diverse Instandhaltungsfahrzeuge, wie etwa einen Schienenschleifwagen oder einen Schneepflug. Für besondere Anlässe kann außerdem ein zum „Schoppen-Express“ umgebauter historischer Straßenbahnwagen gemietet werden. [2]

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Zukünftige Entwicklung [Bearbeiten]

Erweiterung des Streckennetzes [Bearbeiten]

Schon seit einigen Jahrzehnten gibt es Bestrebungen, das Würzburger Straßenbahnnetz weiter zu vergrößern. So sind Neubaustrecken in die Stadtteile Versbach, Lengfeld und Frauenland sowie in die stadtnahen Gemeinden Höchberg, Gerbrunn und Zell (Main) – Margetshöchheim im Gespräch. Aufgrund der schlechten Haushaltslage der Stadt Würzburg und der allgemeinen finanziellen Knappheit werden diese Projekte derzeit nicht weiterverfolgt. Lediglich zwei Streckenverlängerungen haben derzeit eine Chance auf baldige Realisierung:

  • Die Fortführung der Gleise im Stadtteil Grombühl um etwa einen Kilometer vom bisherigen Wendepunkt an der Robert-Koch-Straße zum neuen Zentrum für operative Medizin der Universitätskliniken. Die Gleise der Neubaustrecke werden über die Josef-Schneider-Straße und die Oberdürrbacher Straße zum ZOM geführt und erhalten am Straubmühlweg eine Wendeschleife.
„Die Planungsunterlagen für die Erweiterung der Straßenbahnlinien 1 und 5 bis zum Zentrum für operative Medizin werden derzeit erstellt, so dass wir davon ausgehen, dass in Kürze das sogenannte Planfeststellungsverfahren (Baugenehmigung) bei der Regierung von Unterfranken eingereicht wird. Da es sich hierbei um ein komplexes und oft langwieriges Verfahren handelt, kann zum jetzigen Zeitpunkt kein konkreter Zeitpunkt für den Beginn der Bauarbeiten genannt werden. Wir bitten hierfür um Ihr Verständnis.“ – Würzburger Straßenbahn GmbH
  • Die Anbindung des IKEA-Marktes (Eröffnung vsl. 2008) an der Bundesstraße 19 im Stadtteil Lindleinsmühle. Neben dem Möbelmarkt und weiteren Gewerbeflächen soll dort auch ein Wohngebiet entstehen. Um dieses Neubaugebiet sinnvoll mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erschließen, soll, so Stadtbaurat Christian Baumgart, die Straßenbahn dorthin geführt werden. Die Trasse verliefe über die Versbacher Straße und die Hessenstraße zum neuen IKEA-Markt. Innerhalb des neuen Wohn- und Gewerbegebiets sind zwei Haltestellen vorgesehen.

Im Oktober 2006 hat die Würzburger SPD vorgeschlagen, neue Straßenbahnprojekte zu planen. So schlugen die Sozialdemokraten Neubaustrecken nach Hubland Uni-Zentrum – Gerbrunn, Versbach (Pleichachtalhalle) und Lengfeld sowie die oben schon genannte Anbindung des IKEA-Marktes vor. Trotz knapper Kassen hält die SPD den Zeitpunkt für gekommen, diese wichtigen Stadtteile mit der Straßenbahn zu erschließen. [3]

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Umgestaltung des Bahnhofsareals [Bearbeiten]

Als eines der wichtigsten Projekte gilt jedoch die Sanierung des Bahnhofsvorplatzes und der Neubau einer zentralen Straßenbahnhaltestelle vor dem Bahnhofsgebäude. Damit würde der seit 1996 andauernde Zustand von drei Haltestellen (Hauptbahnhof West für die Züge Richtung Innenstadt, Hauptbahnhof Ost für die Züge Richtung Grombühl und Hauptbahnhof Mitte als zusätzliche Entlastungshaltestelle zum Aussteigen) aufgehoben. Außerdem ist eine Verlegung der Richtung Grombühl führenden Gleistrasse vom Haugerring in die Haugerglacisstraße geplant, was den Vorteil hätte, dass die Züge direkt in die neue Haltestelle einfahren könnten. Im Jahr 2005 schien der Knoten durchschlagen, als die Essener Firma Management für Immobilien AG (mfi) am Hauptbahnhof ein Einkaufszentrum („Würzburg Arcaden“) errichten wollte und als Zugeständnis an die Stadt den Bahnhofsvorplatz neu gestalten, einen Teil des Ringparks renaturieren sowie den Bau einer neuen Straßenbahnhaltestelle und die Verlegung des Omnibusbahnhofs finanzieren. Die Wahrscheinlichkeit einer Realisierung ist mittlerweile wieder in weite Ferne gerückt, da bei einem Bürgerentscheid am 3. Dezember 2006 das umstrittene Projekt mit rund 49 zu 51 Prozent der Stimmen abgelehnt wurde. Der Stadtrat möchte jetzt die Entwicklung eines Einkaufszentrums am Kardinal-Faulhaber-Platz vorantreiben, da sich aus dem Verkauf der Bebauungsflächen finanzielle Mittel für die Stadt erwirtschaften ließen, die in eine Umgestaltung des Bahnhofsareals investiert werden könnten.{mospagebreak}

Fernziel Regionalstadtbahn [Bearbeiten]

Ein anderes Projekt wird insbesondere von der Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn (IWS), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Arbeitskreis ÖPNV der Agenda 21 vertreten: Die Verbindung der fünf am Hauptbahnhof zusammentreffenden Eisenbahnstrecken aus den Richtungen Gemünden (Main), Schweinfurt, Kitzingen, Ochsenfurt und Lauda und dem innerstädtischen Straßenbahnnetz mit einer Regionalstadtbahn nach dem Karlsruher Modell. Dieses unter dem Namen „Mainfrankenbahn“ geführte Projekt wird jedoch von der CSU-Stadtratsfraktion abgelehnt, da sie deren Ansicht nach hohe Investitionssummen erfordern würde, unter anderem wäre wegen der verschiedenen Spurweiten der beiden Verkehrsmittel im Straßenbahnnetz ein Dreischienengleis notwendig. Trotz ihrer grundsätzlichen Ablehnung dieses Projekts warb die CSU im Rahmen der Arcaden-Diskussion damit, dass am Bahnhof bereits Trassen für mögliche Systemwechselstellen freigehalten werden. Von den Befürwortern wird eine Realisierung in mehreren kleinen Schritten vorgeschlagen. In der ersten Stufe sehen diese Pläne eine separate Weiterentwicklung der bestehenden Netze von Straßenbahn und Eisenbahn vor, während in einer späteren Ausbaustufe eine Zusammenführung möglich wäre. Die weitere Entwicklung dieses Projekts ist offen, wird voraussichtlich jedoch auf absehbare Zeit nicht erfolgen. [4] [5] [6]

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Omnibusverkehr [Bearbeiten]

Das Stadtbusnetz besteht gegenwärtig aus 27 Linien, die das Würzburger Stadtgebiet und die Vororten Gerbrunn, Güntersleben, Höchberg, Margetshöchheim, Randersacker, Reichenberg, Veitshöchheim und Zell (Main) bedienen. Diese werden überwiegend von der Omnibus-Betriebsgesellschaft (NVG) gefahren, einem ehemals selbstständigen Unternehmen, das mittlerweile mehrheitlich im Besitz der Würzburger Straßenbahn GmbH ist. Die WSB hat sich in den vergangenen Jahren schrittweise aus dem Omnibusverkehr zurückgezogen und möchte sich künftig hauptsächlich auf den Straßenbahnverkehr konzentrieren.

Weitere 25 Linien bedienen den übrigen Landkreis und fahren teilweise darüber hinaus. Von diesen 25 Regionallinien gehören acht zur Omnibusverkehr Franken (OVF) mit Sitz in Nürnberg und zwei zur Regional Bus Stuttgart (RBS), die übrigen Verkehre werden zu einem großen Teil von privaten Nahverkehrsunternehmen aus der Region erbracht. Der zentrale Umsteigepunkt, an dem alle Regionalbuslinien und eine Großteil der Stadtbuslinien zusammenlaufen ist der Busbahnhof am Hauptbahnhof. Zwei weitere größere Umsteigestationen sind die Haltestellen Sanderring am südlichen Ende der Stammstrecke und Reuterstraße im Stadtteil Heidingsfeld.{mospagebreak}

Stadtgebiet und Vororte [Bearbeiten]

Liniennetz [Bearbeiten]

Folgende 27 Stadtbuslinien werden in Würzburg planmäßig bedient (Stand: Januar 2007) :

Linie Streckenverlauf Fahrplanangebot
werktags samstags sonntags
6 Stadtmitte (Juliuspromenade) – Frauenland – Gartenstadt Keesburg 15 min. 15 min. 20 min.
7 Sanderring – Zellerau – Sanderring 30 min.
8 Waldfriedhof – Zollhaus Steinbachtal – Steinbachtal kein Takt* 40 min. 40 min.
9 Residenzplatz – Stadtmitte (Juliuspromenade) – Kulturspeicher – Festung 45 min. 40 min. 40 min.
10 Sanderring – Frauenland – Hubland Uni-Zentrum 10 min. 30 min.
11 Busbahnhof – Veitshöchheim 20 min. 30 min. 30 min.
12 Busbahnhof – Lindleinsmühle – Versbach 20 min. 20 min. 40 min.
13 Busbahnhof – Unterdürrbach – Oberdürrbach – Grombühl Uni-Kliniken 30 min. 60 min. 60 min.
14 Busbahnhof – Gerbrunn 20 min. 20 min. 60 min.
114 Busbahnhof – Frauenland – Hubland Uni-Zentrum 20 min.
15 Busbahnhof – Sanderring – Randersacker (– Gerbrunn) 40 min. 60 min. 60 min.
16 Stadtmitte (Juliuspromenade) – Frauenland – Lehmgrubensiedlung – Heidingsfeld – Winterhäuser Straße 15 min. 15 min. 40 min.
17 (Busbahnhof –) Sanderring – Höchberg kein Takt* 60 min. 60 min.
18 Busbahnhof – Zellerau – Höchberg 30 min. 60 min. 60 min.
19 Busbahnhof – Veitshöchheim – Güntersleben kein Takt* 60 min. 60 min.
20 Busbahnhof – Aumühle – Nürnberger Straße – Lengfeld 30 min. 30 min. 60 min.
21 Busbahnhof – Lindleinsmühle – Lengfeld 30 min. 30 min. 60 min.
22 Busbahnhof – Zellerau – Zell (Main) – Margetshöchheim 20 min. 30 min. 60 min.
24 Grombühl Uni-Kliniken – Schwarzenberg – Lindleinsmühle 15 min. 30 min. 30 min.
26 Busbahnhof – Aumühle – Nürnberger Straße – Pilziggrund – Wöllriederhof 20 min. 30 min. 60 min.
27 Busbahnhof – Neuer Hafen / Dürrbachau kein Takt* kein Takt*
28 Busbahnhof – Mönchberg 20 min. 30 min. 60 min.
31 Heidingsfeld Reuterstraße – Reichenberg (– Forsthaus Guttenberg) 30 min. 60 min. 60 min.
33 Heidingsfeld Reuterstraße – Katzenberg – Winterhäuser Straße – Heidingsfeld Reuterstraße 30 min. 60 min.
34 Heidingsfeld Reuterstraße – Sanderau – Frauenland – Hubland Uni-Zentrum – Gerbrunn – Wöllriderhof – Lengfeld 45 min.
35 Sanderring – Frankenwarte (– Käppele) kein Takt* 60 min. 60 min.
* Die Angabe „kein Takt“ meint, dass auf dieser Linie keine durchgehende Taktfrequenz existiert, sondern der Fahrplan nach dem Bedarf der Fahrgäste ausgerichtet ist.

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Fahrzeuge [Bearbeiten]

Busse der WSB und der privaten Hammer GmbH am Würzburger Busbahnhof

Busse der WSB und der privaten Hammer GmbH am Würzburger Busbahnhof

Da die Würzburger Straßenbahn GmbH in den vergangenen Jahren umfangreiche Investitionen für die Verjüngung des Bus-Fuhrparks getätigt hat, besteht dieser heute zu einem großen Teil aus Niederflurfahrzeugen. Zwischen 2000 und 2004 wurden alleine 21 neue Gelenk- und Solobusse von MAN beschafft, zehn EvoBus– bzw. Mercedes-Benz-Busse (teilweise aus der Citaro-Baureihe) stammen aus dem Jahr 1998, weitere elf Fahrzeuge sind älteren Baujahres. Die jüngsten Neuzugänge sind zwei MAN-Midibusse, die seit Januar 2006 auf der Linie 9 die alten Kowex-Midibusse ersetzt haben. Bedingt durch die Übertragung des Omnibusbetriebs auf die NVG wird es künftig bei der WSB keine Fahrzeugneubeschaffungen mehr geben.

Auch die Omnibus-Betriebsgesellschaft (NVG) verfügt über größtenteils modernes Fahrzeugmaterial, unter anderem zählen 26 MAN-Niederflurbusse und sechs Citaro-Solowagen von EvoBus zu ihrem Bestand. Seit 2005 wurden insgesamt 17 Gelenk- und Solobusse aus der neuen MAN-Baureihe „Lion´s City“ beschafft, die neben ihrer behindertengerechten Ausstattung auch die Euro-4-Abgasnorm erfüllen.

Desweiteren sind auch einige ansonsten vornehmlich auf den Regionalbusbetrieb konzentrierten privaten Betreiber im Stadtverkehr tätig, wie etwa die Unternehmen Ditterich, Amrehn und Franz Heim, die meist Busse der Hersteller MAN und Setra einsetzen.{mospagebreak}

Landkreis und Region [Bearbeiten]

Liniennetz [Bearbeiten]

Folgende Linien (41 bis 55) bedienen den übrigen Landkreis Würzburg (Stand: Januar 2005) :

  • Linie 41: Würzburg Busbahnhof – Albertshausen – Geroldshausen – Kirchheim – Gaubüttelbrunn
  • Linie 42: Würzburg Busbahnhof – Giebelstadt – (Ochsenfurt) – Bütthardt – Röttingen
  • Linie 43: Würzburg Busbahnhof – Estenfeld – Kürnach
  • Linie 44: Würzburg Busbahnhof – Prosselsheim – Euerfeld – Eisenheim – Wipfeld
  • Linie 45: Würzburg Busbahnhof – Maidbronn – Rimpar – Gramschatz
  • Linie 46: Würzburg Busbahnhof – Unterpleichfeld – Burggrumbach – Hausen / Rieden – Bergtheim – Opferbaum
  • Linie 47: Würzburg Busbahnhof – Waldbüttelbrunn – Helmstadt – Neubrunn – Böttigheim
  • Linie 48: Würzburg Busbahnhof – Hettstadt
  • Linie 49: Würzburg Busbahnhof – Kist – Altertheim – Steinbach – Kleinrinderfeld
  • Linie 50: Würzburg Busbahnhof – Greußenheim – Uettingen
  • Linie 51: Würzburg Busbahnhof – Eisingen – Waldbrunn
  • Linie 52: Würzburg Busbahnhof – Zell (Main) – Margetshöchheim – Erlabrunn – Leinach
  • Linie 53: Würzburg Busbahnhof – Uettingen – Remlingen
  • Linie 54: Würzburg Busbahnhof – Uettingen – Holzkirchen – Wüstenzell
  • Linie 55: Würzburg Busbahnhof – Randersacker – Theilheim

Diese Linien werden vornehmlich von privaten Omnibusbetrieben aus der Region betrieben (z.B. Hammer, Alka Reisen, Schraud, Ditterich, Huberts Reisen, Steigerwald, Franz Heim, Hillenbrand und viele andere). Meist setzen die privaten Betreiber Nieder- und Hochflurbusse aus der Setra MultiClass ein, die speziell für den Überlandverkehr konzipiert wurde. Aber auch Fahrzeuge der Hersteller MAN und Neoplan sowie die Überlandversion des Citaro sind zahlreich vertreten.{mospagebreak}

Linien von Omnibusverkehr Franken [Bearbeiten]

Die 1988 als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesbahn gegründete und mittlerweile selbstständige Omnibusverkehr Franken GmbH ist bayernweit das größte Regionalbusunternehmen und besitzt heute 258 eigene Busfahrzeuge, 700 Mitarbeiter und 290 Linien in Unter-, Mittel- und Oberfranken. Im Raum Würzburg bedient das Nürnberger Unternehmen acht Linien, die hauptsächlich die entlegenen Teile des Landkreises und teilweise auch Orte außerhalb des Landkreises mit dem Oberzentrum Würzburg verbinden.

  • Linie 8065: Würzburg Busbahnhof – Veitshöchheim – Thüngersheim
  • Linie 8066: Würzburg Busbahnhof – Randersacker – Eibelstadt – Sommerhausen – Ochsenfurt – Frickenhausen
  • Linie 8070: Würzburg Busbahnhof – Holzkirchen – Wüstenzell (– Miltenberg)
  • Linie 8075: Würzburg Busbahnhof – Waldbüttelbrunn – Kleinrinderfeld
  • Linie 8076: Würzburg Busbahnhof – Altertheim – Steinbach (– Werbach)
  • Linie 8078: Würzburg Busbahnhof – Uettingen – Remlingen (– Marktheidenfeld)
  • Linie 8084: Würzburg Busbahnhof – Giebelstadt – (Ochsenfurt – Aub) – Tauberrettersheim
  • Linie 8100: Würzburg Busbahnhof – Rottendorf

Die OVF befährt diese Strecken überwiegend mit eigenen Überlandbussen von Setra und MAN, die im Betriebshof Gemünden (Main) vorgehalten werden. Zu einem grpßen Teil verfügen die Fahrzeuge bereits über die moderne Niederflurtechnik, aber auch Hochflurbusse mit Stufeneinsitiegen befinden sich im Besitz der OVF. Seit 2004 besitzt die OVF auch einige vom Freistaat Bayern finanziell geförderte Erdgasbussen des Typs MAN NÜ 313 CNG.{mospagebreak}

Linien von Regional Bus Stuttgart [Bearbeiten]

Die Regional Bus Stuttgart GmbH ist – ähnlich wie die Omnibusverkehr Franken GmbH in Franken – seit 1988 im überreginalen Busverkehr in Nord-Württemberg unterwegs. Auf 114 Buslinien setzt das Unternehmen 285 eigene und 304 angemietete Busse ein. Von der Betriebsleitstelle Lauda aus gelangen zwei Linien bis nach Würzburg, auf denen überwiegend moderne Überlandbusse aus der Conecto-Baureihe von Mercedes-Benz zum Einsatz kommen.

  • Linie 850: Würzburg Busbahnhof – Kist – Großrinderfeld – Tauberbischofsheim – Hardheim – Buchen (Odenwald)
  • Linie 851: Würzburg Busbahnhof – Geroldshausen – Kirchheim – Wittighausen – Lauda-Königshofen – Boxberg – Rosenberg – Osterburken{mospagebreak}

Künftige Entwicklung [Bearbeiten]

Wettbewerb im Omnibusverkehr [Bearbeiten]

Während in weiten Teilen Deutschlands – auch in Franken und Bayern – bereits regelmäßig Omnibuslinien europaweit zum Wettbewerb ausgeschrieben werden, blieb der Busverkehr in Würzburg davon bisher verschont. Auch der überwiegend für den Wettbewerb favorisierte Regoinalbusverkehr bekam davon noch nichts zu spüren. Doch dies wird sich in den kommenden Jahren ändern, sowohl im innerstädtischen als auch im regionalen Verkehr. Die NVG hat für ihre 27 Stadtbuslinien einen Verkehrsdurchführungsvertrag bis 2011, dann wird auch sie sich dem Wettbewerb stellen müssen. Möglicherweise erhalten dann auch andere Unternehmen, wie etwa die international tätigen Unternehmen Arriva und Veolia, Einzug in den Omnibusverkehr Mainfrankens.{mospagebreak}

Einführung des Taktverkehrs [Bearbeiten]

Momentan wird nur auf einigen Regionalbuslinien im Landkreis Würzburg ein regelmäßiger Taktverkehr angeboten. Neben der Linie 43 wurde zuletzt beispielsweise die Maintal-Linie 8066 der OVF von Würzburg nach Frickenhausen zum Sommerfahrplan 2006 auf einen 60-Minuten-Takt (am Wochenende alle 120 Minuten) umgestellt, wofür der Landkreis 110.000 Euro investierte. Auf den übrigen Linien besteht größtenteils nur ein Bedarfsfahrplan, der sich nach dem Fahrverhalten der Schüler und Berufstätigen richtet. Außerdem klaffen in Bedarfsfahrplänen oft große Lücken, in Gemeinden wie Greußenheim, Erlabrunn, Leinach, Reichenberg, Kist und Eisingen liegt das Fahrplanangebot unter den gesetzlichen Richtwerten. Deshalb drängen insbesondere die Grünen auf eine flächendeckende Einführung von Taktverkehren, da auf diese Weise mehr Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegt werden könnten. [7]

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Eisenbahnverkehr [Bearbeiten]

Im Raum Würzburg verkehren eine ganze Reihe von RegionalExpress– und RegionalBahn-Linien, die allesamt von der Deutschen Bahn AG (DB Regio Unterfranken und DB RegioNetz WestFrankenBahn) bedient werden. Anders als mittlerweile in großen Teilen Deutschlands verkehren hier noch überwiegend lokbespannte Wendezüge, einzig auf den Strecken, die in das Neigetechnikkonzept eingebunden sind und auf der teilweise nicht elektrifizierten Strecke nach Crailsheim verkehren Dieseltriebwagen.

Bahnhöfe und Haltestellen [Bearbeiten]

Ein VT 612 und eine Modus-Wagen-Garnitur im Würzburger Hauptbahnhof

Ein VT 612 und eine Modus-Wagen-Garnitur im Würzburger Hauptbahnhof

Eine RegionalBahn nach Treuchtlingen am Haltepunkt Würzburg-Süd

Eine RegionalBahn nach Treuchtlingen am Haltepunkt Würzburg-Süd

In Würzburg existieren drei Zugangsstellen zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV):

Während am Hauptbahnhof alle Linien des Nah- und Fernverkehrs halten, wird der Haltepunkt Würzburg-Süd nur von den RegionalBahnen Richtung Ansbach und Bad Mergentheim, der Haltepunkt Würzburg-Zell sogar nur von der RegionalBahn-Linie (Schlüchtern –) Jossa – Gemünden (Main) – Würzburg – Schweinfurt (– Bamberg) angefahren. Verknüpfungsanlagen mit anderen Verkehrsmitteln bestehen neben dem Hauptbahnhof nur am Haltepunkt Würzburg-Süd (Bushaltestelle Südbahnhof / LVA der Linie 16). Würzburg-Zell ist überhaupt nicht an den Bus- oder Straßenbahnverkehr angebunden. Die Bahnhöfe Würzburg-Heidingsfeld Ost, Würzburg-Heidingsfeld West und Würzburg-Heimgarten werden mittlerweile nicht mehr planmäßig bedient bzw. sind abgebaut (Würzburg-Heimgarten).

Im Rahmen eines eventuell möglichen Regionalstadtbahnkonzeptes wurde vom Verkehrsclub Deutschland vorgeschlagen, neue Haltepunkte im Stadtgebiet zu eröffnen bzw. ehemalige Stationen zu reaktivieren. So hält es der VCD für sinnvoll, anstatt der beiden stillgelegten Bahnhöfe Heidingsfeld Ost und Heidingsfeld West einen gemeinsamen Haltepunkt an der Verzweigung der Bahnstrecken nach Stuttgart (KBS 780) und Treuchtlingen (KBS 920) zu realisieren, da hier mit der Straßenbahnhaltestelle „Klingenstraße“ (Linien 3 und 5) und der Bushaltestelle „Hofmannstraße“ (Linien 31 und 33) Umsteigeverknüpfungen geschaffen werden können.{mospagebreak}

Liniennetz [Bearbeiten]

In Würzburg treffen fünf RegionalExpress-Linien aufeinander, die alle am Hauptbahnhof enden, Durchmesserlinien gibt es seit der Aufteilung der Linie Nürnberg – Frankfurt (Main) in zwei Streckenäste nicht mehr. Die RegionalBahnen aus Jossa und Schlüchtern werden größtenteils nach Schweinfurt und Bamberg weitergeführt, die Verstärkerzüge aus Karlstadt (Main) verkehren meist weiter Richtung Ansbach. RegionalExpress- und RegionalBahn-Züge ergänzen sich bei Parallelverkehren meist zu einem annähernd halbstündlichen bzw. stündlichen Angebot.

Zuggattung Streckenverlauf Fahrplanangebot
RE Franken-Express
Würzburg – Kitzingen – Neustadt (Aisch) – Fürth – Nürnberg
60-Minuten-Takt
RE Main-Express
Würzburg – Gemünden (Main) – Aschaffenburg – Hanau – Frankfurt (Main)
60-Minuten-Takt
RE Würzburg – Lauda – Osterburken – Heilbronn – Stuttgart 120-Minuten-Takt
HVZ 60-Minuten-Takt
RE Mainfranken-Thüringen-Express
Würzburg – Schweinfurt – Bad Kissingen / Bad Neustadt (Saale) – Suhl – Erfurt
120-Minuten-Takt
RE Würzburg – Schweinfurt – Bamberg – Lichtenfels – Hof / Bayreuth 120-Minuten-Takt
RB (Schlüchtern –) Jossa – Gemünden (Main) – Würzburg – Schweinfurt (– Bamberg) Schlüchtern – Jossa: 120-Minuten-Takt
Jossa – Schweinfurt: 60-Minzten-Takt
Schweinfurt – Bamberg: 120-Minuten-Takt
RB (Karlstadt (Main) –) Würzburg – Ochsenfurt – Steinach – Ansbach – Gunzenhausen – Treuchtlingen 60-Minuten-Takt
HVZ 60-Minuten-Takt bis Karlstadt
HVZ 30-Minuten-Takt bis Ansbach
RB Würzburg – Kitzingen 60-Minuten-Takt
(Hauptverkehrszeit)
RB Würzburg – Lauda – Bad Mergentheim – Weikersheim – Crailsheim 120-Minuten-Takt
HVZ 60-Minuten-Takt bis Lauda

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Fahrzeuge [Bearbeiten]

Auf den Eisenbahnstrecken rund um Würzburg kommt größtenteils noch Fahrzeugmaterial älteren Baujahres zum Einsatz. Ausnahmen bilden die RE-Linien nach Bad Kissingen / Erfurt und Hof / Bayreuth, wo moderne Neigezugtriebwagen der Baureihe 612 in Dreifachtraktion verkehren, außerdem werden auf der RE-Linie Würzburg – Nürnberg seit Ende der neunziger Jahre zu sogenannten Modus-Wagen umgebaute ehemalige Reichsbahnwagen eingesetzt. Ansonsten sind auf den meisten Strecken konventionelle Nahverkehrs-Wendezüge anzutreffen, die üblicherweise aus ehemaligen „Silberlingen“ gebildet und von Lokomotiven der Baureihen 111, 112, 143 und 146.2 bespannt werden. Auf der von der WestFrankenBahn bedienten RB-Linie Würzburg – Crailsheim werden planmäßig Dieseltriebwagen der Baureihen 628 und 642 eingesetzt.{mospagebreak}

Künftige Entwicklung [Bearbeiten]

Aufbau eines S-Bahn-ähnlichen Verkehrs [Bearbeiten]

Der Verkehrsclub Deutschland, der Arbeitskreis ÖPNV der Agenda 21 fordern seit langem eine Weiterentwicklung des Eisenbahnnetzes im Großraum Würzburg, da der jetzige Verkehr kein attraktives Angebot sei, da die Siedlungsgebiete nur teilweise erschlossen würden und nahezu alle Bahnhöfe und Haltepunkte im Einzugsgebiet modernisierungsbedürftig seien. Die Optimierung des RegionalBahn-Verkehrs könnte gleichzeitig die Vorstufe eine S-Bahn-ähnlichen Taktverkehrs oder – in einer weiteren Stufe – einer Regionalstadtbahn sein. Durch zahlreiche neue Haltestellen (Würzburg-Heidingsfeld, Würzburg-Nürnberger Straße, Reichenberg, Moos, Opferbaum etc.) und dichtere Taktfolgen könnte das Angebot attraktiver gestaltet werden. Durch den Einsatz spurtstärkerer Fahrzeuge würde sich die Fahrtzeit trotz der Bedienung zusätzlicher Haltepunkte nicht verlängern. In den letzten Jahren wurden bereits die Stationen Kirchheim an der Frankenbahn und Wernfeld an der Main-Spessart-Bahn näher an die Ortszentren verschoben, der Bahnhof Veitshöchheim wurde modernisiert, eine Reaktivierung der Bahnstation in Reichenberg ist für Ende 2007 vorgesehen. Die oben genannten Initiativen begrüßen diese Ansätze, sehen jedoch noch weiteren Handlungsbedarf.{mospagebreak}

Ausschreibung des Nahverkehrs [Bearbeiten]

Am 7. Juni 2006 wurde von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) die Ausschreibung des sogenannten „E-Netzes Würzburg“ gestartet. Das 5,6 Millionen Zugkilometer (200.000 Zugkilometer im Land Hessen) umfassende Paket bezieht sich auf alle RB-Linien, ausgenommen dem Streckenast nach Crailsheim, sowie die RE-Linie nach Nürnberg. Ziel der Ausschreibung ist es, zum einen die Kosten für die Verkehrsdurchführung zu senken, und zum anderen den Fahrgästen durch neue Fahrzeuge mehr Komfort zu bieten. Verbesserungen im Fahrplanangebot werden sich vor allem in folgenden Vorgaben äußern:

  • Durchgehender RE-Stundentakt zwischen Würzburg und Nürnberg (ca. 132.000 Zugkilometer pro Jahr zusätzlich)
  • Zusätzliche Züge in der Hauptverkehrszeit (ca. 72.500 Zugkilometer pro Jahr zusätzlich)
  • Schließung von Taktlücken am Abend und am Wochenende (ca. 96.800 Zugkilometer pro Jahr zusätzlich)

Die Betriebsaufnahme erfolgt stufenweise, im Dezember 2009 auf der Strecke Würzburg – Nürnberg, auf den übrigen Strecken im Dezember 2010. [8]

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Einbindung der Mainschleifenbahn [Bearbeiten]

Des Weiteren ist zu erwähnen, dass sich die Interessengemeinschaft Mainschleifenbahn (IG MSB) seit Jahren um eine Durchbindung ihrer Züge von Volkach-Astheim über den bisherigen Endpunkt Seligenstadt (bei Würzburg) hinaus bis zum Würzburger Hauptbahnhof bemüht. Noch fehlt hierzu aber die nötige Verbindungsweiche im Bahnhof Seligenstadt (bei Würzburg), die vor einigen Jahren von der DB Netz AG ausgebaut worden ist. Dennoch sind die Mainschleifenbahner optimistisch, in den nächsten Jahren durchgehende Züge fahren zu können. Vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) hingegen wird vorgeschlagen, die Mainschleifenbahn als Regionalstadtbahnlinie in das Netz der Würzburger Straßenbahn einzubinden. [9]

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Weiterführende Informationen [Bearbeiten]

Quellenangaben [Bearbeiten]

  1. ? Zahlen und Daten der Würzburger Straßenbahn GmbH
  2. ? Fahrzeugliste der Würzburger Straßenbahn auf www.nahverkehr-franken.de
  3. ? Zeitungsartikel (Main-Post, 6. Oktober 2006): „SPD will gleich vier neue Straba-Linien“
  4. ? Stellungnahme des Verkehrsclubs Deutschland zur Mainfrankenbahn
  5. ? Vorschlag des Verkehrsclubs Deutschland für ein Regionalstadtbahnnetz in der Region Würzburg
  6. ? Bericht über die Mainfrankenbahn vom Arbeitskreis Öffentlicher Personennahverkehr der Agenda 21
  7. ? Zeitungsartikel (Main-Post, 11. November 2005): „Vertaktung außer Takt geraten“
  8. ? Pressemeldung des bayerischen Verkehrsministeriums „Startschuss für Wettbewerbsprojekt in Unterfranken“
  9. ? Pressemeldung des Verkehrkehrsclubs Deutschland „Ausbau der Mainschleifenbahn als Stadtbahn sinnvoll“

Literatur [Bearbeiten]

  • Martin Pabst: Niederflur in Würzburg – Neue Wagen und Veränderungen im Streckennetz, in „Straßenbahn Magazin“ (Heft 4/1997), GeraMond
  • Wolfgang Klee: Wohin will Würzburg? – Straßenbahn-Perspektiven in Unterfranken, in „Straßenbahn Magazin“ (Heft 6/1999), GeraMond
  • Stefan Vockrodt: Bauklötzchen mit Charakter – Direktor-X-Wagen fahren gleich zweimal in Würzburg, in „Straßenbahn Magazin“ (Heft 4/2005), GeraMond

Weblinks [Bearbeiten]

Wappen der Stadt Würzburg
Nahverkehr in WürzburgVerkehrsverbund Mainfranken
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